Schlammablagerungen in manchen Zonen der Klärbecken, leichter Schwimmschlamm, aufschwimmende Fettkügelchen: Solche und ähnliche Probleme treten leider gelegentlich in Kläranlagen auf, zum Beispiel in einer niederbayerischen Gemeinde. Dafür fanden die Experten der Roland Richter Ingenieur GmbH folgende Lösung:
Maßnahme 1: Homogenes Schlamm-Wassergemisch erzeugen
Statt nicht eingedickten Schlamm zu entnehmen, wird der Primärschlamm / Überschussschlamm im Beckenvolumen zu einem homogenen Schlamm-Wasser-Gemisch gemischt, bevor er entnommen wird. Der Schlamm wird sich nach der Entnahme wieder absetzen.
Maßnahme 2: Regelmäßige Entnahme und Vermischung
Durch regelmäßige Entnahme und Vermischung des Schlamms wird verhindert, dass sich zu viel Schlamm an den betroffenen Stellen absetzt. Das Schlamm-Wasser-Gemisch wird in das ehemalige große Vorklärbecken geleitet, wo der Schlamm endgültig abgeschieden wird und das Wasser zurück in den Zulauf gelangt.
Maßnahme 3: Verwendung eines Wirbelmischers
Um Ablagerungen und Schwimmschichten in mittelgroßen Behältern zu verhindern, wird ein speziell entwickelter Wirbelmischer empfohlen.
Vorgesehene Betriebssteuerung
Für den Betrieb der Anlage ist folgende Steuerung vorgesehen:
- Zulaufpumpen ausschalten
- Entnahmeschieber öffnen, um den Wasserspiegel zu senken und die Höhe der Ablaufrinne anzupassen (um zu verhindern, dass Schlamm in die Belebung gelangt)
- Entnahmeschiebe schließen
- Wirbelmischer aktivieren – vorerst für eine Minute, die genaue Dauer wird durch Versuche ermittelt
- Entnahmeschieber erneut öffnen
- Täglich berechnete Menge an Schlamm entnehmen
- Entnahmeschieber schließen – das verbleibende Schlamm-Wasser-Gemisch trennt sich wieder, bis die Höhe der Ablaufrinne erreicht ist
- Zulaufpumpen wieder einschalten
Indem Schlamm homogen gemischt und entfernt wird, können die Schlammprobleme in der Kläranlage effektiv gelöst und Ablagerungen und Schwimmschichten minimiert werden. Der Wirbelmischer und die Steuerung tragen zur erfolgreichen Umsetzung dieses Lösungsansatzes bei.